Worin unterscheiden sich Digital Assets von traditionellen Wertpapieren?

Digital Assets existieren auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und werden im Gegensatz zu traditionellen Wertpapieren und mit Ausnahme von Kryptowertpapieren nicht in Depots, sondern in sogenannten Wallets („digitalen Schließfächern“) verwahrt. Dabei wird nicht das eigentliche Asset abgelegt, sondern ein einzigartiger Zugangsschlüssel, der sogenannte private key. Wer den Zugang zu einem private key hat, hat auch die Kontrolle und Verfügungsmacht über das digitale Asset. Aufgrund der besonderen Anforderungen an das Handling und die Verwahrung solcher Assets müssen gerade Finanzinstitute diese Technologie nicht nur verstehen, sondern sich auch zu eigen machen.

Digital Assets

Q: Was sind Digital Assets?

Digital Assets sind digitale Darstellungen von Vermögenswerten, die von keiner Zentralbank oder öffentlichen Stelle emittiert oder garantiert werden und nicht den gesetzlichen Status eines Zahlungsmittels besitzen. Sie können aber als Tausch- oder Zahlungsmittel akzeptiert werden.

Q: Welche Anwendungsfälle bieten Digital Assets für etablierte Finanzinstitute?

Die Anwendungsfälle dieser Kapitalmarktinnovation erstrecken sich vom Primärmarktgeschäft, das durch Initial Coin Offerings (ICOs) sowie Exchange Coin Offerings (ECOs) bereits eine kleine Revolution erlebte, bis hin zum Sekundärmarktgeschäft, das künftig durch DLT-basierte Wertpapiere eine neue Erscheinungsform von Schuldverschreibungen, Fondsanteilen und Aktien im Repertoire hat.

Digital Assets bieten eine weitere Evolutionsstufe von Finanzinstrumenten - und haben das Potenzial, die gesamte Kapitalmarktinfrastruktur zu revolutionieren.

Was sind Digital Assets?

Digital Assets sind Vermögenswerten, die auf einer Blockchain oder anderen Form von Distributed Ledger Technologie, digital abgebildet werden. Generisch gesprochen, sind dabei drei unterschiedliche Arten von Digital Assets zu unterscheiden: Kryptowerte (inkl. Stableocins), Security Token und Kryptowertpapiere (DLT-Securities). Die Besitzverhältnisse dieser digitalen Assets werden dabei nicht zentral von einer Zentralbank oder sonstigen Stelle garantiert, sondern in einem dezentralen Netzwerk in einem verteilten Register geführt.

Weitere Informationen finden sich in unseren BankingHub Artikeln:

„Digital Assets zeigen eine dynamische Entwicklung, die bestehende Business- und Operating-Modelle der Marktteilnehmer nachhaltig verändern wird.“

Wolfgang Schlaffer, Partner, zeb

Welche Anwendungsfälle bieten Digital Assets für etablierte Finanzinstitute?

Anwendungsfälle für diese neue Anlageklasse finden sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Finanzdienstleistungen. Im Zahlungsverkehr lassen sich Stablecoins und Central Bank Digital Currencies (CBDCs) einsetzen, um den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr noch effizienter und kostengünstiger darzustellen. Kapitalmarktteilnehmende, die auf dem Primärmarkt tätig sind, könnten erwägen, eine Tokenisierungsplattform zur Begebung von Digitalen Assets aufzubauen. Im Gegenzug können Akteure im Sekundärmarkt den Aufbau von Verwahr- oder Kommissionsgeschäften betrachten oder sogar die Integration digitaler Assets in ihre Anlagestrategien prüfen.

Der Digital Asset Markt in Europa

Der Markt für Digital Assets zeigt sich weiterhin sehr dynamisch. Dies gilt sowohl für Kryptowerte wie auch für tokenisierte Vermögenswerte. Letztere beinhalten eine wachsende Anzahl von klassischen Wertpapieren und sonstigen Vermögenswerten, die auf DLT-Basis herausgegeben werden. Exemplarisch an den Beispielen der Schweiz und Deutschland zählen etwa die Registerwertrechte (Schweiz) oder Kryptowertpapiere (Deutschland) dazu.

zeb geht bis 2030 von einem Marktvolumen investierter Assets von 2,5 Billionen Euro aus. Rund 30% dürften dabei auf die Schweiz und Deutschland entfallen. Auch in Österreich steigt die Aktivität im Kontext der Digital Assets, sodass zeb hier bis 2030 von einem Marktvolumen von 56 Milliarden Euro ausgeht.

Wesentliche Treiber dieser Entwicklung finden sich entlang von vier Kategorien:

Marktteilnehmer: Immer mehr institutionelle Anbieter und Kunden zeigen Interesse an Digital Assets. Dies gilt sowohl für Kryptowerte als auch tokenisierte Vermögenswerte. Die Frage lautet nicht, ob, sondern wann die breite Masse Digital Assets adoptiert.

Regulierung: U.a. die Einführung der „Markets in Crypto Asset Regulation“(MiCAR) auf EU-Ebene schafft ein umfassendes regulatorisches Rahmenwerk, welches es interessierten EU-Instituten erlaubt, Digital Assets Dienstleistungen aufzubauen. Mehr im Kontext Regulierung findet sich hier: Regulatorik

Infrastruktur: Die technische Infrastruktur wird immer performanter. Dies misst sich u.a. an der Skalierbarkeit von DLT-Lösungen, an der on-chain Datenversorgung, die Smart Contracts antreiben, der User Friendliness & Sicherheit von On- & Off-Ramp Möglichkeiten, und letztlich auch der Interoperabilität von unterschiedlichen Registern und Lösungen.

Produkte & Dienstleistungen: Die Digital Assets Branche zeigt sich weiterhin innovativ und steigert damit die Produkt- & Dienstleistungsvielfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zentral sind dabei unter anderem auch die vielen Projekte im Kontext von Stablecoins & CBDCs. Die effiziente Abdeckung des Cash-Legs gilt als Muss bei der Erschließung der erhofften Effizienzgewinne im Kontext DLT.

„Finanzdienstleister sollten das bestehende window of opportunity nutzen und ihren Kunden innovative Dienstleistungen im Kontext Digital Assets anbieten.“

Julian Schmeing, Senior Manager, zeb

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